Schlagwort: Resurrection

  • 11. Ist der Sonntag der Auferstehungstag?

    Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns erst einmal verdeutlichen, welche besondere Zeit zur Kreuzigung war. Zur Kreuzigungszeit wird uns sehr viel in den Evangelien übermittelt. Es beginnt mit dem Passahmahl.

    Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, an welchem das Passah geschlachtet werden mußte. (Lukas 22:7 Elberfelder 1905).

    Wir erfahren sehr schön zwei sehr wichtige Informationen:

    • a) Es geht um das Passah.
    • b) Es musste das Lamm geschlachtet werden

    Daran erkennen wir, es geht um das Fest des HErrn aus Levitikus / 3.Mose 23:

    Dies sind die Feste Jahwes, heilige Versammlungen, die ihr ausrufen sollt zu ihrer bestimmten Zeit: Im ersten Monat, am Vierzehnten des Monats, zwischen den zwei Abenden, ist Passah dem Jahwe. Und am fünfzehnten Tage dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten Brote dem Jahwe; sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen. Am ersten Tage soll euch eine heilige Versammlung sein, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und ihr sollt Jahwe ein Feueropfer darbringen sieben Tage; am siebten Tage ist eine heilige Versammlung, keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun. Und Jahwe redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommet, das ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen; und er soll die Garbe vor Jahwe weben zum Wohlgefallen für euch; am anderen Tage nach dem Sabbath soll sie der Priester weben. Und ihr sollt an dem Tage, da ihr die Garbe webet, ein Lamm opfern, ohne Fehl, einjährig, zum Brandopfer dem Jahwe; (Levitikus / 3.Mose 23:4-12 Elberfelder 1905)

    Das Passahlamm soll am 14. Abib am Abend geopfert werden. Aus dem Kontext ist zusätzlich erkennbar, die Erstlingsgabe soll nach dem Sabbat, also am 16. Abib, geopfert werden. Aber der gesamte Zeitraum vom 15. Abib bis zum 21. Abib ist das Fest des HErrn. Dieses Fest wurde später „Woche der ungesäuerten Brote“ genannt.

    Wenn unser Erlöser also das Passahlamm mit seinen Jüngern aß, dann ist es der 14. Abib. Die biblisch geschilderten Ereignisse, die Befragung durch den Hohenrat, der Verurteilung durch Pontius Pilatus und der Folterung, verdeutlichen uns das die Kreuzigung unseres Erlösers an einem Freitag stattfindet.

    Die Schrift spricht unmissverständlich von dem Rüsttag:

    Die Juden nun baten den Pilatus, damit die Leiber nicht am Sabbath am Kreuze blieben, weil es Rüsttag war denn der Tag jenes Sabbaths war groß, daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen werden möchten. (Johannes 19:31 Elberfelder 1905).

    Zu der biblischen Tageszählung müssen wir wissen, der neue Tag beginnt mit dem erloschenen Sonnenschein. Wenn also die Sonne nicht mehr am Himmel steht, beginnt der neue Tag. Dies ist für uns sehr ungewöhnlich. Wir sind gewohnt einen neuen Tag anhand der Uhrzeit zu bestimmen, sprich 24 bzw. 0 Uhr. Da die Uhrzeiten jedoch nicht so eindeutig bestimmt werden können, ist die Heilige Schrift auch in diesem Punkt Ereignisorientiert. Jeder kann erkennen, wenn die Sonne nicht mehr am Himmel steht.

    Jesus sagte schon im Vorfeld zu den Schriftgelehrten:

    Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden, als nur das Zeichen Jonas', des Propheten. Denn gleichwie Jonas drei Tage und drei Nächte in dem Bauche des großen Fisches war, also wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte in dem Herzen der Erde sein. (Matthäus 12:39-40 Elberfelder 1905).

    Wir wissen, aus der Schrift, der Todeszeitpunkt war die neunte Stunde:

    Als es aber die sechste Stunde war, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde; und zur neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme und sagte: Eloi, Eloi, lama sabachthani? was verdolmetscht ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Markus 15:33-34 Elberfelder 1905)

    Die neunte Stunde entspricht in unserer Gewohnheit etwa 15 Uhr.

    Selbst, wenn wir das Datum unbeachtet lassen, wissen wir das Gottes Sohn, Jesus Christus, an einem Freitag um etwas 15 Uhr entschlafen ist. Anschließend wurde er ins Grab gelegt. Beim Sonnenuntergang liegt Jesus nach biblischer Gewohnheit die erste Nacht im Grab.

    Damals musste die Nacht und der Tag nicht beendet sein, um als erfüllt zu gelten. Da reicht es aus, dass die Nacht oder der Tag angebrochen war.


    Die Berechnung der drei Tage und drei Nächte:

    • Freitag (mit Sonnenuntergang): erste Nacht / keinen Tag
    • Samstag (mit Sonnenuntergang): zwei Nächte / ein Tag
    • Sonntag (mit Sonnenuntergang): drei Nächte / zwei Tage
    • Montag (mit Sonnenaufgang): drei Nächte / drei Tage

    Durch die Schrift erkennen wir sehr schön: Der Auferstehungstag kann definitiv nicht der Sonntag gewesen sein.

    Wenn wir also in modernen Übersetzungen vom ersten Wochentag lesen, ist damit der erste Wochentag nach kirchlicher Tradition gemeint. Da die Kirche den Sonntag zum letzten Wochentag gemacht hat, ist der erste Wochentag der Montag.

    Mir ist lediglich die Luther 1545 bekannt, welche es völlig richtig übersetzt:

    Und sie kamen zum Grabe an einem Sabbather sehr früh, da die Sonne aufging. (Markus 16:2 Luther 1545).

    Durch diese Übersetzung wurde ich erst aufmerksam und schaute genauer hin was damals eigentlich los war. Diese Übersetzung ist auch völlig im Einklang mit dem Textus Receptus Grundtext. Denn dieser spricht von sab‘baton (Strong G4521). Weil es die Festwoche des HErrn war, spricht die Schrift von der Mehrzahl von Sabbat.

de_DEDeutsch