Schlagwort: Luke 6:13

  • 14. Sind Jünger und Apostel dasselbe?

    Ganz oft werden die Begriffe Jünger und Apostel austauschbar behandelt. Jedoch ist dies nicht richtig. Die Bibel unterscheidet sehr bewusst zwischen diese Begriffe. Auch Bibellexika unterscheiden zwischen einen Jünger und einen Apostel.

    Wenn wir bei Lukas schauen, lesen wir:

    Und da es Tag ward, rief er seine Jünger, und erwählte ihrer zwölf, welche er auch Apostel nannte: (Lukas 6:13 Luther 1545)

    Wir sehen hier sehr gut, um ein Apostel zu sein, muss man erst einmal Jünger sein.

    Neben den 12 bekannten Jünger, sandte Jesus noch viel mehr aus:

    Darnach sonderte der HErr andere siebzig aus, und sandte sie, je zwei und zwei, vor ihm her, in alle Städte und Orte, da er wollte hinkommen, (Lukas 10:1 Luther 1545)

    Also was ist nun der Unterschied?

    Durch die biblischen Zusammenhänge gibt es die einheitliche Meinung: Ein Apostel ist ein Jünger mit einem Auftrag.

    In den oben genannten Stellen werden die Jünger mit dem Missionsbefehl beauftragt. Wer also unserem Erlöser zuhört und ihm folgt, ist ein Jünger. Wenn der Jünger nun an Wissen gewachsen ist und einen Auftrag erhält und diesen befolgt, ist der Jünger ein Apostel.

    In diesem Sinn gibt es auch keinen Zweifel, dass das Apostelamt vom Geschlecht unabhängig ist.


    Junia und die weiblichen Apostel

    Bis ins 13. Jahrhundert gab es gar keine Debatte um einen weiblichen Apostel mit dem Namen Junia. Erst im Mittelalter wurde der Name Junia in Junias verändert und so wurde aus einer Frau ein Mann.

    Auch wenn wir uns vielleicht über Junia streiten können, können wir uns nicht über den ersten weiblichen Apostel streiten. Diesen weiblichen Apostel aus der Bibel zu streichen war einfach unmöglich: Es war die Jüngerin Maria.

    Wir lesen durch alle Evangelien wie Maria unseren Erlöser nachfolgte. Allein durch diese Beschreibung von Maria, können wir ihr die Nachfolge nicht abreden.

    Bei Markus ist ihr Auftrag von Jesus nur zu erahnen:

    Jesus aber, da er auferstanden war, früh am ersten Tag der Sabbather, erschien er am ersten der Maria Magdalene. Von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte. Und sie ging hin, und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. (Markus 16:9.10 Luther 1545).

    Bei Johannes erfahren wir jedoch von Jesus Auftrag an Maria:

    Spricht Jesus zu ihr: Maria. Da wandte sie sich um, und spricht zu ihm: Rabuni; das heißt: Meister. Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater, und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria Magdalena kommt und verkündigt den Jüngern: Ich habe den HErrn gesehen, und solches hat er zu mir gesagt. (Johannes 20:16-18 Luther 1545).

    Wenn Maria also einen direkten Auftrag von Jesus Christus erhielt, dann ist sie ganz klar ein weiblicher Apostel.

    Jünger und Apostel können alle werden, der Unterschied liegt darin, einen Auftrag zu haben oder nicht.


    Paulus als Bestätigung dieses Prinzips

    Diese Betrachtung wird durch die Umkehr des Apostel Paulus bestätigt.

    Wer die Bibel oberflächlich liest, wundert sich über meine Aussage. Anfänglich verfolgte und tötete Paulus die Nachfolger Jesu.

    Da Paulus sich damals sicher war, dem HErrn einen Dienst zu tun. Als gläubiger Pharisäer, aus dem Stamm Benjamin und jemand der den HErrn von ganzer Seele liebte, war er schon ein Jünger. Ein Jünger auf Abwege, dennoch ein Jünger.

    Zum Apostel wurde er durch sein Damaskuserlebnis.

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