Schlagwort: Christian faith

  • 5. Is Jesus God?

    5. Ist Jesus Gott?

    Dieses Thema ist stark mit der Trinitätslehre verwandt. Wenn wir nun die Trinitätslehre ignorieren, ist diese Frage schon fast provokant für manchen. Um diese Frage richtig zu beantworten, gibt es wieder gewisse Grundlagen zu verstehen.

    Aus der Sicht Gottes gibt es nur eine vernünftige Regierungsform: Gott ist das Maß von allem, weil er Liebe ist. So eine Regierungsform nennen wir Theokratie. Wenn die Führungsrolle von einem Menschen ausgefüllt wird, nennen wir es Monarchie. Diese Regierungsform haben wir auf Erden auch sehr verbreitet und sehr lange gehabt.

    erstellt von ChatGPT

    Die Struktur ist identisch und deshalb auch klar vergleichbar. Wenn nun der König einen Abgesandten losschickte, wurde dieser so behandelt, als wäre es der König selbst. Wer den Abgesandten beleidigt hat, hat den König beleidigt. Da wurde nicht im Geringsten Unterschiede gemacht.

    Ein Abgesandter des Königs musste entweder vom König offiziell vorgestellt werden oder er bedurfte irgendwas, womit er sich auszeichnen konnte.

    Wenn Gott jemanden bevollmächtigt und zu uns schickt, dann ist dieser so zu behandeln wie Gott selbst.

    Jesus zeichnete sich durch seine Wunder aus, dass er, wie er es selber sagte, von Gott gesandt wurde. Wer kann Blinde sehend machen oder Tote wieder erwecken? Nur wer dazu von Gott bevollmächtigt wurde.

    Der Prophet Elia hat, ähnlich wie Jesus, Wunder getan. Jedoch hat Elia diese Wunder nicht in so einem großen Umfang vollbracht wie Jesus.

    Spätestens als Jesus von Gott wieder auferweckt wurde, war offensichtlich in welcher Vollmacht er hier war.

    Doch lass uns einige Bibelstellen zusammen anschauen:

    Des andern Tages, sieht Johannes Jesum zu ihm kommen, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. Dieser ist's, von dem ich euch gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, welcher vor mir gewesen ist, denn er war eher denn ich, und ich kannte ihn nicht. Sondern auf daß er offenbar würde in Israel, darum bin ich kommen zu taufen mit Wasser. Und Johannes zeugte, und sprach: Ich sah das der Geist herabfuhr wie eine Taube, vom Himmel, und blieb auf ihm, und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, derselbe sprach zu mir: Über welchen du sehen wirst den Geist herabfahren, und auf ihm bleiben, derselbige ist's, der mit dem heiligen Geist tauft. Und ich sah es, und zeugte: Daß dieser ist Gottes Sohn. (Johannes 1:29-34 Luther 1545)

    Doch ihr sollt wissen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.‘ Damit wandte er sich zu dem Gelähmten und befahl ihm: ‚Steh auf, nimm deine Matte und geh nach Hause!‘ (Matthäus 9:6 NeÜ)

    Denn der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat er dem Sohn gegeben. (Johannes 5:22 Luther 1545)

    Wir sehen also sehr eindrucksvoll: Jesus ist mit vollständiger Vollmacht ausgestattet und somit der einzige Stellvertreter von Gott auf Erden gewesen.

    An den Stellen wo wir in der Bibel LORD/HERR/Jehova/Jahwe lesen, steht YHWH (Alten Testament) oder kurios (Neuen Testament). Die Begrifflichkeiten im Neuen Testament werden mit dem Sinn vom Alten Testament verwendet. Deshalb wird an diesen Stellen Jesus als unseren HERRN und unseren König und somit als unseren Herrscher aufgezeigt.

    Wenn wir in der Bibel GOD/GOTT lesen, steht dort elohim (Altes Testament) oder theos (hauptsächlich) / chrematizo (unter 10-mal). Auch hier basiert das Verständnis der Wörter auf die Bedeutung der Begriffe aus dem Alten Testament.

    Nun kann elohim mal Gott und mal Götter bedeuten. Die Übersetzungen liegen hauptsächlich an dem Kontext. Was leider sehr oft ignoriert wird, ist die weitere Bedeutung von elohim in seiner Urform: Richter.

    Deshalb finden wir das Wort elohim auch auf Menschen bezogen:

    Ich habe wohl gesagt: Ihr seid Götter, und all zumal Kinder des Höchsten. (Psalm 82:6 Luther 1545).

    Das es dort um Menschen geht, erfahren wir spätestens aus dem Zusammenhang wie Jesus es später zitierte:

    Die Jüden antworteten ihm, und sprachen: Um des guten Werks willen steinigen wir dich nicht. Sondern um der Gotteslästerung willen, und; Das du ein Mensch bist, und machst dich selbst einen Gott. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? So ihr die Götter nennt, zu welchen das Wort geschah, und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden. (Johannes 10:33-35 Luther 1545)

    Da finden wir einen letzten Rest von der ursprünglichen Wortbedeutung.

    Wenn wir also davon lesen, dass Jesus unser Gott ist, dann ist es im Sinne von unserem Richter.

    und sprachen: Wir danken dir HERR allmächtiger Gott, der du bist, und warst, und künftig bist, daß du hast angenommen deine große Kraft und herrschest. (Offenbarung 11:17 Luther 1545).

    Es gibt also nicht eine Stelle wo Jesus von sich als eigentlichen Gott spricht. Wie wir aber sehen können, wurde ihm so eine Aussage schon damals unterstellt.

  • Guardians of the Scripture – Our Forgotten Duty?

    Die Hüter der Schrift – unsere verlorene Pflicht?

    Verantwortung in der Auslegung der Heiligen Schrift

    Jeder gläubige Mensch trägt Verantwortung für die Auslegung und das Verständnis der biblischen Schriften. Doch für diejenigen, die sich berufen fühlen – oder es sich zur Aufgabe gemacht haben –, biblische Lehre weiterzugeben, wie es in meinem Fall ist, wiegt diese Verantwortung deutlich schwerer.

    Eine persönliche Erkenntnis – ausgelöst durch Hesekiel

    In meinem persönlichen Fall spielt auch meine Herkunft eine besondere Rolle. Diese Erkenntnis traf mich heute mit unerwarteter Klarheit, als ich begann, meine Auslegungsreihe erneut kritisch zu prüfen. Mir wurde die Frage gestellt, an welcher Stelle der Offenbarung wir uns gegenwärtig befinden. Diese Frage führte mich zurück zum Propheten Hesekiel – und brachte mich ins Nachdenken.

    Der Wächter für ein verlorenes Volk?

    Hesekiel, selbst ein Prophet des biblischen Südreichs im babylonischen Exil, wird vom HERRN zum „Wächter des Hauses Israel“ berufen – also zum Wächter über das Nordreich, das zu diesem Zeitpunkt längst als verschollen galt. Diese Berufung erschien mir zunächst widersprüchlich. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto mehr erkannte ich: Es handelt sich nicht um einen Widerspruch, sondern vielmehr um eine prophetische, zukunftsgerichtete Anrede – eine geistliche Proklamation.

    created with Sora

    Martin Luther und die prophetische Mahnung

    Diese Einsicht führte mich zu einer weiteren, tiefgreifenden Verbindung: Was hat meine deutsche Herkunft damit zu tun – und welche Verantwortung ergibt sich daraus? In diesem Zusammenhang erinnerte ich mich an Dr. Martin Luther. Er war nicht nur der prägendste Reformator seiner Zeit, sondern wurde von vielen Zeitgenossen auch als ein „Prophet der Deutschen“ gesehen.

    Leider sind seine prophetischen Aussagen heute nur schwer zugänglich. Was jedoch erhalten geblieben ist, ist der bemerkenswerte Anhang seiner Bibelübersetzung von 1545. Darin ruft er den gläubigen Leser eindringlich zur regelmäßigen Prüfung und Bewahrung der Heiligen Schrift auf – insbesondere im Hinblick auf mögliche Veränderungen durch äußere Einflüsse.

    Eine Verantwortung, die (fast) nur wir tragen können?

    Solch eine ausdrückliche Mahnung findet sich in keiner anderen Bibelübersetzung. Auch in den heutigen Ausgaben der Lutherbibel fehlt dieser Abschnitt vollständig. So sind es letztlich nur deutschsprachige Leser, denen diese Aufforderung ursprünglich überliefert wurde – ein Umstand, der uns als Deutschsprachige in besonderer Weise zur Verantwortung ruft.

    Die Bibel studieren – ein königlicher Auftrag

    Die Bibel selbst ruft uns immer wieder dazu auf, die Schrift zu erforschen. Menschen in Führungspositionen – sinnbildlich als Könige beschrieben – werden sogar aufgefordert, Tag und Nacht in der Schrift zu lesen (vgl. Josua 1,8). Diese Mahnung gilt im Grundsatz jedem von uns – doch je mehr Einfluss ein Mensch auf andere hat, desto größer wird auch die Verantwortung für den Umgang mit Gottes Wort.

    Wie sollen die Schafe die Stimme des Hirten erkennen?

    Wenn also ein Prophet wie Hesekiel zum Wächter eines bereits zerstreuten Volkes berufen wird – eines Volkes, das später wieder gesammelt wird und Teil des Gottesvolkes sein soll –, dann verdeutlicht das auch unsere Aufgabe in der heutigen Zeit: die Heilige Schrift in ihrer ursprünglichen Aussage und Bedeutung zu bewahren.

    Jesus sagte:

    „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“ (Johannes 10,27)

    Doch wie sollen seine Schafe die Stimme ihres Hirten erkennen, wenn seine Worte verfälscht oder zerschnitten worden sind? Wie sollen die Verirrten zurückfinden, wenn niemand mehr bereit ist, über das Wort Gottes zu wachen?

    Abseits des theologischen Mainstreams

    Ich bin mir bewusst, dass meine Aussagen und Interpretationen für viele ungewohnt erscheinen – besonders, weil sie keiner akademisch-theologischen Schule entstammen, sondern sich eng an biblische Texte und historische Quellen anlehnen. Doch mein Anliegen ist es, die Schrift ernst zu nehmen und ausschließlich auf Grundlage der Bibel zu sprechen.

    Eine ungeahnt große Verantwortung

    Erst jetzt beginne ich zu erfassen, wie groß die Verantwortung ist, die mir als deutschsprachiger Christ zukommt.

    Vielleicht ist es kein Zufall, dass wir in unserer Zeit eine massive Abkehr von den etablierten Kirchen erleben – ebenso wie eine wachsende Hinwendung zu anderen Religionen. Möglicherweise sehnen sich viele dieser „verirrten Schafe“ schlicht nach der Stimme des wahren Hirten.

    Die Vielfalt der christlichen Denominationen – zahllose Richtungen und Lehrmeinungen – spricht nicht nur von einer tiefen Verunsicherung, sondern zugleich auch von einer anhaltenden Hoffnung: dass die wahre Stimme Gottes irgendwo noch zu hören ist.

    Die Pflicht zum Bewahren – heute mehr denn je

    Doch wenn in unserer Zeit Gottes Wort immer wieder verändert wird – etwa durch regelmäßig überarbeitete Textgrundlagen wie die des Nestle-Aland – dann wird es umso notwendiger, dass wir als Gläubige zur ursprünglichen Quelle zurückkehren. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Heilige Schrift – mindestens in der Form, wie sie zur Zeit der Reformation bestand – zu bewahren und zu schützen.

de_DEDeutsch